Helmut W. Karl: Portrait

 Helmut W. Karl

Frischer Geist in alte Flaschen


Zurück ins Leben!

Die Zeit zwischen meinem 30. bis 35. Lebensjahr war dicht gedrängt mit entscheidenden Erfahrungen und Erkenntnissen. Nach der ersten Lösung der ernsten Lebenskrise - ich hatte die Trennung von meiner Familie überwunden - war ich selbst als Person immer noch von Fragen und Zweifeln gequält, wie mein Leben verlaufen sollte.

Mein Beruf - und meine Einstellung zur Arbeit ganz grundsätzlich - hatte es mir ermöglicht, ein recht angenehmes Leben zu führen. Etwas zaghaft hatte ich begonnen, mich wieder mit Frauen anzufreunden, hatte auch einige wunderbarer Beziehungen, doch keine von Dauer. Ich erinnere hier z.B. eine junge Frau, der ich eine kleine handwerkliche Unterstützung im Haushalt leistete. Als ich fertig war, strahlte sie ... haben Sie je die Luft in einem Raum mit Hochspannungsgeräten wahrgenommen? Die Luft im Raum knisterte von kleinen Endladungsblitzen (erotischer) Hochspannung - oh welche erstaunliche Erscheinungen uns das Leben bereithält!

Wie viel Freude auch eine von Zwistigkeiten unbelastete (geschlechtliche) Beziehung macht - das konnte nicht alles sein. Ich war Teil verschiedener "netter Pärchen" und ließ es uns gut gehen. Es gab aber keine Frau, die auch nur annähernd mein Streben nach Verstehen und "Einigkeit" erfassen konnte oder wollte. Wenn ich von Einigkeit sprach, verstanden sie in der Regel "Eins-sein miteinander" - was wir durchaus reichlich genossen. Für mich aber war das bloß ein - zwar recht lustvoller, aber nur teilweise erfüllender - Aspekt.

In meinem 30. Lebensjahr sollte ich jemanden in Frankfurt/Main zu einem "College für angewandte Philosophie" bringen. Der Name klang interessant für mich, also tat ich's gern. Dort wurde ich unbeteiligter Zeuge des Gesprächs zwischen zwei Herren, und war völlig fasziniert: Der Angestellte(?) des College führte das Gespräch auf eine überragend perfekt liebevolle Weise - mir war sofort klar, das ich hier etwas erlebte, was ich schon lange suchte, ohne zu wissen, dass ich es gesucht habe. Kurz, zwei Tage später war ich in diesem College über ein Wochenende für einen "Kommunikationskurs" eingeschrieben und "auf Kurs" (Letzteres im nautischen ;) Sinn).

Am späten Sonntagnachmittag schilderte ich, zu einem persönlichen Resumee gebeten, die für mich entscheidende Erfahrung aus diesem Wochenende:

Im Lauf der letzten von mehreren der verschiedenen "Trainingsphasen" hatte ich die Vision eines Tintentropfens, der in einen See fällt und sich darin ausbreitet, bis er selbst der ganze See ist - der dunkle Tropfen war zum kristall­klarem Bergsee geworden, ohne jede Spur von Tinte, sie war völlig aufgegangen. Diese Vision zeigte mir schlagartig eine Möglichkeit, meine Existenz zu erfassen:

ICH hatte mich die ganze Zeit als dunkler (d.h. undurchsichtiger) kleiner, unbedeutender Tropfen Tinte gesehen, doch plötzlich wurde der Blick frei, mich als die gesamte kristallklare Wassermasse eines Bergsees zu sehen.

Was mir hier in einem Augenblick (im wahrsten Sinn des Wortes!) klar geworden war, war mein persönliches Satori: Ich BIN! Der gewaltige Umfang an Bedeutung dieser kleinen Aussage war überwältigend.

Bis dahin war ich stolz, Elektroniker zu sein, Ehemann, Vater, Systemanalytiker, erfolg­reicher Techniker, Liebhaber, Autofahrer und vieles mehr. Jedes einzelne "Sein" war im Unterschied zu jedem anderen, es gab kein umfassendes, eben "Eins" Sein" - außer eben das mehr oder weniger begrenzte "Sein". Jedes einzelne "Sein" für sich etwas Schönes, Erfreuliches, aber all dieses "Sein" geht auf die einfache Tatsache "ich bin!" zurück.

"ICH BIN" umfasst unsäglich mehr, als jedes Attribut ausdrücken könnte. Selbst "ich bin König", "ich bin Weltmeister" oder, wenn man will "ich bin Herr der Welt" ist nur ein relativ kleiner Teil dessen, was "ich bin" umfasst. Jede bestimmte Daseinsform ist weniger als die Existenz: "Ich bin" bezieht sich auf die gesamte Existenz, "ich bin Techniker" begrenzt sie auf einen (beruflichen, aktiven oder irgend einen anderen) Aspekt.

Mein ganzes Leben seither hat mich dieses großartige Bewusstsein des Seins nicht mehr verlassen, auch nicht in Zeiten größter Bedrängnis, denn damit verbunden ist noch ein "Gefühl": Nichts kann mir geschehen, ich bin sicher, weil ich bin, und Sein ist zeitlos. Keine Macht der Welt kann mich jemals "nicht sein" machen - auch nicht die Zeit.

Dieses veränderte Bewusst-Sein (bitte nicht als Wortspiel auffassen!) ermöglichte es mir, mich neu zu orientieren und meine ernste Lebenskrise endgültig zu lösen, denn noch etwas nahm ich von diesem Wochenende mit nach Hause, eine Gewissheit: Der größte Teil der Konflikte (zwischen meiner Frau und mir) hat überhaupt nicht an fehlender Liebe zwischen meiner Frau und mir gelegen, sondern im Versagen der "Kommunikation" - oder besser dessen, was wir darunter verstanden und wie wir sie praktiziert hatten.

Die Lehre, die ich für mich aus diesen Erfahrungen herauskristallisierte, schildere ich, weil eigentlich nicht Teile meiner Vorstellung, aber doch ein maßgeblicher Teil meiner Entwicklung, auf der getrennten Seite " sogenannte Kommunikation".

Dieser Wochenendkurs war der Anlass, mich dem Buch "Dianetik" zuzuwenden, wie ich im Kapitel "Krise der Lebensmitte" und "Einflüsse" geschildert habe. Kommunikationskurs und Buch stammen aus der Feder desselben Autors.

Die Einsichten, die ich mir aus "Dianetics" erarbeitet hatte, ließen mich in Verbindung mit der Erfahrung aus dem Kommuni­kations­kurses nicht bloß die "Struktur" der Gründe für unsere Trennung erkennen, sondern machten mich auch fähig, eine Vielzahl von eigenen Erfahrungen in neuem Licht zu sehen. Und obwohl mir klar geworden ist, dass die Trennung hätte vermieden werden können, war mir auch klar geworden, dass die Trennung aus Sicht meiner Frau unabwendbar geworden ist, was ich nun wegen unterschiedlicher Standpunkte als komplett vernünftig akzeptieren konnte.

Ich hatte nicht nur "gelernt", meine Sorgen und Schwierigkeiten zu verstehen, sondern lernte auch die Struktur des Verstehens kennen - worin genau besteht das Verstehen, was macht Verstehen aus?

Mir war klar geworden, worin viele Schwierigkeiten in meiner Instruktor-Tätigkeit fußten. Ich hatte gelernt, ihre Natur zu erkennen und klar zu unterscheiden, worin die Ursache einer Auseinandersetzung oder eines Missverständnisses liegt, oder anders ausgedrückt, was in einer Situation fehlte und somit Verstehen verhindert. Ich lernte am Verhalten eines Menschen - an seinen Äußerungen - erkennen, ob ein Konflikt im Anzug ist und wo seine Ursache zu suchen ist. Dieser Umstand trug auch zu meiner Entscheidung für die Pädagogik-Studien bei, die mich von 1973 bis 1977 in die USA führten.

Im Lauf der Studien kam mir das Buch "The Leipzig Connection" von P. Lionni und Lance Klass unter. Es schildert die erschütternde Geschichte einer Wandlung der amerikanischen Pädagogik, und ließ mich erkennen und verstehen, was in der Zeit seit dem ersten Weltkrieg - und besonders nach dem zweiten - mit der Pädagogik Deutschlands und Österreichs (und möglicher Weise vieler anderer Länder) geschehen war. Nach meiner Rückkehr nach Österreich übersetzte ich das Buch und fand einen Verlag für die Veröffentlichung. Zwischenzeitlich ist es vergriffen, aber gelegentlich findet sich noch ein Exemplar bei eBay oder Amazon.

Schon in den USA war mir aufgefallen, dass der von Hubbard beschriebene Vorgang vom "Clearing of reactive mind" oft allzu "wörtlich" verstanden wurde dergestalt, dass ein Clear gewisser Maßen "operativ" vom "reactive mind" befreit würde, ähnlich wie man einen Menschen von einem Tumor befreit. Mach meinem Verständnis ist dies einfach ein sehr drastisches Beispiel dessen, was ich oben zum "normalen" Kommunikationsvorgang beschrieben habe.

Es ist auch eine völlig verzerrte Vorstellung dessen, was Hubbard schildert: Ein Clear wird von den im "reactive mind" als "Erinnerungen" gespeicherten Schmerzen und ihren Ein­flüssen befreit. Der "Clear" verliert nicht ein Jota seiner eigenen Erinnerungen, ganz im Gegenteil, diese werden präziser und brillanter.

Ich führe dies hier an, weil ich aus eigener Erfahrung mit Bestimmtheit sagen kann: Das dianetische "Prozessing" befreit von einer Unmenge an "altem Schmerz", der jederzeit wieder wachgerufen werden könnte. Ich fühle mich ohne jede Ablenkung durch "erinnerte" alte Schmerzen befähigt, bedeutend klarer ("clear") und schneller zu denken.

Haben Sie je beim Gedanken an einen verlorenen geliebten Menschen den quälenden, blockierenden Schmerz im Inneren hochkommen gespürt? Konnten Sie unter seinem Einfluss klar und schnell denken? Dies ist es, von dem dianetisches Prozessing befreit, nicht von der Erinnerung an den geliebten Menschen - im Gegenteil - die Erinnerung an die Liebe ist umso reiner und erhebender!

Und ich führe die verzerrte Darstellung auch an, weil ich seit meiner Rückkehr häufig in Publikationen solche Behauptungen fand, was verständlicher Weise bei vielen denkende Menschen auf Ablehnung stößt - ich würde einen solchen Ein­fluss genau so ablehnen. Wenn also der eine oder andere meiner Leser (beider­lei Geschlechts) bei der Erwähnung von Hubbard, Dianetics oder Clearing "zusammen zuckt", dann sei ihnen aus persönlicher Überzeugung versichert:

Sie wurden höchst wahrscheinlich Opfer von Darstellungen aus der Feder von Menschen, die keine Ahnung haben, worüber sie schreiben. Sie "plappern" nach, was sie selbst gehört haben oder plagiieren, was andere vor ihnen schon geschrieben haben und halten solches für Recherche. Vielleicht halten Sie mich auch für einen solchen: Sie haben jedes Recht, von weitere Lektüre meiner persönlichen Vorstellung auf Abstand zu gehen und sich von mir zu distanzieren!

Noch etwas möchte ich hier zur Vermeidung von Fehlinterpretationen fest­hal­ten: Ich besitze keinerlei Befugnis der Inhaber von Rechten an Hubbards Werk zu irgend welchen Stellung­nahmen, war auch nie im Besitz einer solchen Befugnis. Verschiedene Autoren haben mir solches allerdings angedichtet, die Beweggründe dafür mögen in den Sternen zu finden sein.

Ich schreibe hier also weder im Auftrag noch aus Verpflichtung, sondern aus Gründen der Aufrichtigkeit. Meine Äußerungen hier betreffen ausschließlich mein persönliche Ansichten und Erfahrungen, sie erfolgen unter dem Grundrecht "freie Meinungsäußerung" und "Freiheit der Lehre".

Während meines Aufenthaltes in den USA hatte ich viele Anwender der im Buch Diane­tics be­schrie­benen Verfahren kennen gelernt und erlebt, wie die sich gegenseitig mit den dianetischen Prozessen "auditierten" (das heißt wörtlich "behören", also dem anderen "ein Ohr geben"). Auch ich tat es in so einer Gruppe und erlebte (nach der Erfahrung mit dem Kommuni­kations­kurs) abermals die erstaunlich präzise Wirksamkeit der Hubbard'­schen Proze­duren am eigenen Erleben: Im Jahr 1976 wurde ich "Clear", wie Hubbard es im Buch beschrieben hat.

Im Juli 1977 kehrte ich nach Österreich zurück mit einer Idee "im Gepäck", die meine "Leiden­schaft" geweckt und meine ganze Liebe hatte: Es war die Vision, ich werde Österreich "eine neue Lernkultur" bringen, und mein Beschluss, dafür zu arbeiten. Den festen Beschluss fasste ich im Flugzeug, 10.000m über dem Atlantik, im Anblick der unendlichen Weiten des nächtlichen Sternenhimmels.

Wer meiner Lebensgeschichte bis hier gefolgt ist, hat bereits eine gute Vorstellung dessen, was mich beim Gedanken an "Bildung" bewegte. Ich dachte also nicht an "Bildung" im herkömmlichen Sinn, sondern an das, was wahre Bildung bewirken soll: Dass (junge) Menschen fähig werden, ihr persönliches Leben auf ihre eigene Art glücklich zu gestalten und dadurch ein glückliches Leben führen können.

Helmut W. Karl nach einem Votrag Schon im August jenes Jahres hielt ich den ersten öffentlichen Vortrag über mein Vorhaben und seine Hintergründe. Diese Tätigkeit sollte mich noch ein paar Jahre beschäftigen, doch musste ich auch für meinen Unterhalt sorgen. Ich begann also in kleinem Rahmen (als Einzelperson) pädagogische Beratung zu leisten, was mir viele Erfolge brachte und viel Freude bereitete. Alles, was ich tat, tat ich für meine Vision einer "neuen Lernkultur" mit leidenschaftlichem Einsatz. Für dieses Ziel sollte ich bis weit in die 90-er-Jahre arbeiten - solange, bis es "mit subtiler Brachialgewalt" zu Nichte gemacht werden sollte.

Der zeitliche Ablauf meiner Schilderung passt zwar nur ungefähr in das 7-Jahresschema, dennoch ist es für mich nach wie vor schlüssig:

Mit meinem 28. Lebensjahr begann meine "Krise der Lebensmitte", die mich nahe an den Unter­gang geführt hatte, im 35. Lebensjahr erlangte ich die "Clear"-Verfassung. Da­zwi­schen ist - dem Gefühl nach - mehr geschehen als in 20 Jahren davor. Und die "Clear"-Verfassung hat mich wirklich frei gemacht, meine innere Berufung zu "hören", ihr zu folgen und mich aus freien Stücken und in eigener Verantwortung unermüdlich dafür einzusetzen.

Im 35. Lebensjahr habe ich meinen "Ruf gehört" und meine Berufung gefunden. Mein Leben war wieder strahlend und viel-versprechend geworden.

Ich danke herzlich für Ihr Interesse und Ihren Besuch und
wünsche Ihnen das Beste!
Helmut W. Karl

Copyright Helmut W. Karl © 2015


Zum Titelbild: Wasser und der weite Horizont bilden gewisser Maßen das Sinnbild für alle Artikel in dieser Sait.

Der Slogan "Geisteshaltung 2.0": In Anlehnung an den Brauch, im Web Entwicklungs­ver­sionen wie z.B. "Web 2.0" anzuführen, steht diese scherzhafte Floskel für die Idee, unser gei­stiges Bewusstsein durch neue Betrachtungen und Überlegungen zu erneuern und aufzufrischen.

Das Motto "Frischer Geist in alte Flaschen" geht auf ein sehr nettes Büchlein "Der Geist in der Flasche" zurück, in dem sich "der Geist" die bewegende Frage stellt "Bin ich eine Flasche oder hab' ich eine?" Mein Gedanke dazu war: Rüttle den Geist, der sich als Flasche sieht, auf und gib ihm ein frisches Leben!

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Copyright dieser Seite Helmut W. Karl (Impressum), Text publiziert 20Apr2015 & letzte Änderung: 12Jun2015.