Helmut W. Karl: Portrait

 Helmut W. Karl

Frischer Geist in alte Flaschen


Dr. juris austriacus

Im Verfahren gegen die Staatsdruckerei hatte ich also durch meinen Anwalt einen Sieg gegen die errungen: Unsere Argumentation war so "wasserdicht", dass der Gegner nicht mithalten konnte. Das sollte ihm bald einen recht potenten Mandaten eintragen. Aber ich glaubte zu jener Zeit, der Verlag und sein Autor seien besiegt worden. Nein, es war anderes. ICH hatte dem Anwalt eine Niederlage bereitet ... unerhört, dafür würde ER sich rächen!

Der Anwalt der Staatsdruckerei - ein Mann mit mehr honorigen Posten als man an eigenen Fingern und Zehen abzählen könnte - erklärte mir unmittelbar im Anschluss an die Urteilsverkündigung im Gerichtssaal coram publico "Diese Schlacht haben wir(!) verloren, aber ich(!) werde Ihnen das Handwerk legen und Sie so fertig machen, dass Sie nie mehr auf die Beine kommen!" (Was sagte er? "Sie" - vermutlich Anwalt und Mandant - hätten "eine Schlacht" verloren, aber "Er" - die Privatperson, welche gerade zufällig als Anwalt der Gegenpartei im Gerichtssaal stand - würde mir das "Handwerk legen".

Diese dreiste Drohung verschlug mir den Atem, machte mich einfach sprachlos; stotternd wandte ich mich protestierend an den Richter. Der aber meinte schlicht, ich möge doch nicht zimperlich sein, wer wie ich in der Öffentlichkeit steht, müsse so etwas schon vertragen.

Eines Tages, mehr als ein Jahr später, wenige Wochen vor den großen Schulferien, sprach eine Reporterin des Österreichischen Rundfunks (d.i. der staatliche Rundfunk), erstes Fernsehprogramm, bei mir vor. Aus früherer Erfahrung misstrauisch geworden, war ich eher zurückhaltend, aber nachdem mir zugesichert worden war, dass ich das Film- und Tonmaterial vor der Sendung würde einsehen können, stimmte ich zu.

Der mir dargebotene "Köder" übte doch ein zu starken Reiz auf mich aus: Man zeigte mir eine Reihe durchaus positiver Berichte von Kunden und erklärte das Vorhaben: Man wisse von den Kontroversen um meine Aktivitäten, fände sie interessant und wolle einmal mir selbst Gelegenheit - und eine Bühne - geben, über die "neue Lernkultur" zu berichten. Ich willigte also für Film- und Tonaufnahmen ein. Schließlich ist der Österreichische Rundfunk ja eine öffentlich-rechtliche Anstalt, da wird man weder lügen noch sich wissentlich über Recht und Gesetz hinwegsetzen - dachte ich.

Das Aufnahmeteam war insgesamt über sechs Stunden im Institut, interviewte Schüler, deren Eltern und unsere Pädagogen. Es hatte freie Einsicht in unser Kundenbuch und durfte von unseren Kunden kontaktieren, wen es wollte. Bei ca. 30-40% aller Aufnahmen war ich persönlich Zeuge des Geschehens.

Einige Male war ich selbst zutiefst ergriffen von dem, was Eltern und Schüler berichteten. Obwohl ich in meiner Tätigkeit ja täglich mit Betroffenen direkten Kontakt hatte, habe ich selbst nie den Versuch unternommen, nach "persönlichen Erfolgen" zu fragen - um so mehr wirkten die sichtbar ehrlich empfundenen und oft erstaunlich präzise dargestellten persönlichen Schilderungen auf mich - das Aufnahmeteam war manchmal sichtbar gerührt.

Wir (vom Institut) waren alle überzeugt, dass diese (angeblich) für den Herbst geplante Dokumentation "ein Hit" werden würde. Doch es sollte ganz anders kommen.

Am Donnerstag der letzten Schulwoche vor den Ferien erschien im ORF-Fernsehen als letzter "Inlandsreport" vor dem Sommer ein "Bericht" über unser Institut und meine Person - nur ca. 7 oder 8 Minuten. Für einen "Inlandsreport" eine durchaus angemessene Dauer - aber ein Trommelfeuer und Feuerwerk an "Verriss" meiner Person. Der Zeitpunkt konnte "besser" gar nicht gewählt sein: Wir hatten viel Geld in Anzeigen für unsere "Sommer-Lernwerkstätte" gesteckt und waren schon zu mehr als drei Viertel ausgebucht.

Vom fast sechsstündigen Material waren insgesamt gerade mal ca. 35 Sekunden Bildmaterial gezeigt - der Ton dazu stammte von "Experten", welche die sichtbaren Szenen in ihr Gegenteil verkehrten. Der gesamte Rest dieses "Inlandsreports" war - wie später vor Gericht zu Protokoll gegeben wurde, "von den Juristen des ORF" aufbereitet worden. Von Juristen! NICHT von Redakteuren oder "Moderatoren" - ein "Inlandsreport", im Haus geschaffen.

In der darauf folgenden Woche - widmete der ORF Hörfunk eine ganze Serie "Rundfunk-College" den "von pseudo-pädagogisch agierenden Sekten ausgehenden Gefahren für die seelische Gesundheit der Jugend". Täglich wurde mein Name in diesem Zusammenhang "erwähnt", nämlich als "jemand, der in den Ruf gekommen war", einen "schädlichen Einfluss auf die Jugend" auszuüben und so Anlass zu einer "öffentlichen Betrachtung" gegeben hatte. Jede direkte Beschuldigung wurde unterlassen, auch von "Experten", die mich anderen Ortes "zur Sau" gemacht hatten. Deutlich erkennbar ein unsichtbarer Regisseur ...

Nach diesen Ereignissen gab es über Wochen eine ansehnliche Zahl von Menschen im Bezirk, die geflissentlich die Straßenseite wechselten, wenn sie meiner ansichtig wurden. Der "öffentlich rechtliche Rundfunk/Fernsehen" hatte wahrlich ganze Arbeit geleistet.

Was mir bewusst wurde und mich in unglaublichen Schrecken versetzte:

Eine Privatperson (denn die Tatsache, dass diese Person unter anderem auch Anwalt und Präsident mehrerer Institution oder Organisationen war, ist in diesem Zusammenhang nebensächlich), hat "kraft netzwerklicher Verbindungen" in unserer Rechtskultur die Macht, finanzielle und personelle Mittel einer "öffentlich rechtlichen Anstalt" für einen persönlichen Rachefeldzug einzusetzen!

UND diese Privatperson hat die juristisch einwandfreie Möglichkeit, ein ordentliches Gericht dafür einzuspannen, einen offensichtlich spitzfindig vorbereiteten "Spruch zu fällen", der einen Menschen gesellschaftlich und wirtschaftlich ruiniert.

Kein Gericht, kein Untersuchungsrichter hatte mir das kleinste Vergehen zum Vorwurf gemacht. So reichte allein die Tatsache, dass ein "Privater mit Verbindungen" mich praktisch zum "gesellschaftlichen Tod" verurteilt hatte, dafür aus, dass ein "ordentliches Gericht" wegen der juristischen Spitzfindigkeiten eines Juristen die Verteidigung dieses Menschen "abweisen muss".

Und der lange Arm dieses "unsichtbaren Regisseurs" reichte noch viel weiter! Weil ein "kleiner Mann" ihm eine juristische Niederlage bereitet hatte, sollte er mit der Zerstörung seines Rufes und seiner beruflichen wie wirtschaftlichen Grundlage bestraft werden - genau das hatte er im Gerichtssaal angekündigt.

Das bedeutet doch im Klartext, dass dieser Mann wie ein Potentat agieren und seinen "Privatkrieg" über die zwangsweise erhobenen Rundfunkgebühren vom Volk finanzieren lassen durfte! Nun besetzte dieser Mann ja zufällig eine wichtige Position im "Rundfunkbeirat".

Wenn man im Rundfunkrat sitzt, brauchte man ganz gewiss NIEMANDEN Geld zustecken oder sonst wie "bestechen" - Gott bewahre! Korruption ist so ziemlich das Schlimmste, das zu bekämpfen sei. Sagt man! Kommt nicht in Frage ... aber eine kleine Bemerkung an der Tafel eines Galadiners oder anlässlich einer Charity-Veranstaltung ist ja harmlos, nicht wahr? Die aber hat die Kapazität, eine kleine Armee beflissener Angestellter oder aufstrebender Freiberufler in die gewünschte Richtung in Bewegung zu setzen, wenn sie von einer ausreichend "hohen" Persönlichkeit stammt.

[Jemand, der mit Österreichs Politikern wenig vertraut ist, wird vielleicht die Bücher "Das Netzwerk der Macht" und "Der Fall Lucona" von Hans Pretterebner recht aufschlussreich finden. Auch Roland Düringers "Wutrede" kann hier Einsichten eröffnen.]

Ganz gewiss wird er niemanden bestochen haben, er hätte so etwas niemals nötig gehabt, und weiß der Himmel, für so dumm kann ich ihn nicht halten. Seine juristische Spitzfindigkeit war aber längst nicht mit diesem "Feldzug" ausgereizt.

Der Freund einer "meiner" Pädagoginnen für den häuslichen Unterricht war (zufällig) Jurist im Österreichischen Bundeskanzleramt. Von ihm hatte sie den zwischen uns kollegial ausgearbeiteten Teilhabervertrag - unserer Pädagogen mit uns - juristisch prüfen lassen, er hatte ihn für "rechtlich tragfähig" eingeschätzt.

Dieser Freund kannte (natürlich) den respektierten Herrn, dessen Zorn ich geweckt hatte. Sie - "meine" Pädagogin und Partnerin - war zum hier berichteten Zeitpunkt bereits fast vier Jahre recht zufriedene "Teilhaberin" unseres Institutes.

Ausgerechnet diese junge Dame "erkannte" im Trubel der Geschehnisse plötzlich, dass ihr Vertrag (ein Teilhabervertrag!) die Klausel enthielt, dass Steuer- und Versicherungsangelegenheiten in ihrer eigenen Verantwortung liegen. Plötzlich war sie zur Überzeugung gekommen, sie sei all die Jahre bei mir angestellt und durch mich versichert gewesen. War sie allein auf die Idee gekommen?

Sie hielt es nicht für nötig, mir die Angelegenheit vorzutragen, sondern wurde gleich beim Arbeits- und Sozialgericht vorstellig, erschien auch nicht mehr vor ihrer Kindergruppe. Dieses Gericht erklärte sich (wegen der vertraglichen Sachlage) für die Angelegenheit nicht zuständig und verwies sie an die gesetzliche Sozialversicherung. Dort wurde diese Angelegenheit auf recht einfache Weise gehandhabt und geregelt:

Man beharrt auf dem Standpunkt, dass buchstäblich JEDER arbeitende Mensch in dem Augenblick zum "Arbeitnehmer" wird, wo er "glaubhaft versichert", er sei während der Zeit seiner Tätigkeit der Ansicht gewesen, als Arbeitnehmer "angemeldet" zu sein. Daraus folgte eine einfache "administrative Maßnahme".

Man vertritt "das Interesse der Arbeitnehmerin" und stellte mir einen Bescheid über die Nachzahlung von vier Jahren Sozialversicherung, rückgerechnet aus den von ihr vereinnahmten Teilhaberauszahlungen, samt Säumniszuschlägen aus.

Natürlich erhob ich am Verwaltungsgericht dagegen Einspruch und bekam ohne irgend welcher Umstände Recht: Der Bescheid wurde für ungültig erklärt, an die ausstellende Stelle zurück gegeben, und der Zahlbefehl für nichtig erklärt. Die (eigenen) Verfahrenskosten (am Verwaltungsgericht) hatte ich "natürlich" selbst zu tragen.

Wer nun glaubt, dass die Sache damit geregelt und beendet gewesen wäre, dem muss ich leider darauf aufmerksam machen, dass er noch weitab davon ist, ein "versierter Österreich-Kenner" zu sein. Wer hingegen die austro-juristischen Feinheiten kennt, hat es recht einfach:

Man wiederholt einfach die ganze Sache und erstellt einen neuen Bescheid mit leicht verändertem Wortlaut, wohl wissend, dass im Falle eines Einspruchs die "ganze Arbeit umsonst" war. Ein bisschen weiter überlegen lässt deutlich werden.

Die gesetzliche Sozialversicherung kann für die einzige Aufgabe, rechtlose Bescheide zu erstellen, mehrere Angestellte beschäftigen. Niemand kommt auf die Idee, dass hier gesetzliche Beiträge ihrer Widmung zuwider vergeudet werden, solange der Vorgesetzte in einer Milchmädchenrechnung nachweisen kann, dass der Ertrag den Aufwand lohnt. Da rede mal einer von Missbrauch der Sozialversicherung durch "Sozialschmarotzer"!

Sie fragen vermutlich, wie hier ein "Ertrag" zustande kommen könne? Nun ... ein solcher Art Belangter, willkürlich zum "Arbeitgeber" erklärt, hat nur das Rechtsmittel des Einspruchs - er kann nichts dagegen unternehmen, dass er gegen zahllose Bescheide Einspruch erheben muss und Kosten zu tragen hat.

(Bei persönlicher Vorsprache nach dem vierten Zyklus "Bescheid - Einspruch - neuer Bescheid" erklärte mir der Sachbearbeiter im Vertrauen: "Herr Karl, uns wird die Luft nie ausgehen, aber Ihnen wird gewiss irgendwann das Geld ausgehen ... Sie geben besser vorher auf und suchen um Zahlungserleichterung an!")

Es kam zwar nie dazu, dass ich freiwillig zahlte, aber dazu, dass ich schließlich tatsächlich zahlungsunfähig wurde und damit der Möglichkeit beraubt war, mich zur Wehr zu setzen. Der irrsinnige Bescheid wurde mangels Einspruchs unwiderruflich rechtskräftig - ich glaube, juristisch heißt dies angenehm lautend "Fristversäumnis".

Ich war vorstellig geworden, weil ab dem (ich glaube) dritten Bescheid die Forderung für einen zweiten "Arbeitnehmer" fast verdoppelt und mir ein dritter "angedroht" worden war. Natürlich war mir nach den vorausgegangen Lektionen klar, dass ich auf verlorenem Posten stehe und suchte nach einer Lösung. Die fand sich, als ich mich zahlungsunfähig erklären musste und es darum ging, eine Zahlungsvereinbarung zu unterzeichnen. Dazu kam es über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren nicht.

Dann sprach ich vor und bot an, eine gewisse Summe in bar zu entrichten, um den Fall damit endgültig aus der Welt zu schaffen. Das wurde als Einlenken und "sich-Geschlagen-Geben" akzeptiert - es war bedeutend weniger als der aufgestockte Bescheid, aber dennoch eine recht schmerzhafte Summe, die ich durch die Hilfe eines Freundes aufbringen konnte.

Wer die österreichische Bürokratie auch nur ein bisschen kennt, wird schon ahnen:

Wenn die Sozialversicherung einen Rechtstitel auf Arbeitgeberschuld hat, dann steht schnell das Finanzamt an der Tür mit der Nachforderung der vom Arbeitgeber zu entrichteten Lohnsteuer über den "abgabenpflichtig gewordenen Zeitraum des Arbeitsverhältnisses" und der daraus errechneten Lohnsteuer ...

Kurz, dieser mit allen Wassern gewaschene Jurist hat seiner Kriegsdrohung eine recht tückisch geplante, aber erfolgreiche "Vernichtungsschlacht" unter Aufwendung eines Heeres "öffentlich Bediensteter" folgen lassen. Wusste er von vornherein, wie alles laufen würde? Ich glaube ja, er wusste es und berücksichtigte jedes Detail in seiner Strategie. Was aber hat er erreicht?

Drei Menschen, die aus der Beziehung zu mir bzw. unserem Institut persönlich wie beruflich sichtbar viel gewonnen haben, durften sich dank seiner "Rechtskenntnis" eine kostenlose Ausbildung und einige Jahre "Versicherungszeiten" erschleichen. Wie glücklich sie damit waren, sind und sein werden entzieht sich meiner Kenntnis. Auch ob und wie sie die erhaltene Ausbildung und gesammelte Erfahrung nutzten, ist mir unbekannt - beides interessiert mich auch nicht weiter, denn ich halte es total für eine Sache ihres jeweils eigenen Ethos.

Mich - als sein eigentliches Ziel - hat er, der Kriegsherr, ähnlich wie einst die USA es mit Leipzig und Hiroshima gemacht hatten, aus (vermutlich) seiner Sicht "völlig zerstört". Aber - so wenig, wie Deutschland und Japan durch die überwältigenden Materialschlachten alles andere als "tot gemacht" wurden, bin auch ich nicht zu töten.

Nein ... Herr Doktor, kein Sieg, bloß ein Foul! Sie haben mir Schaden zugefügt, ja ... empfindlicher Schaden; auch Verluste und große Schmerzen. Na und? Sie haben mir zu einem Neuanfang verholfen!

Ich habe in meinem Leben größere Schmerzen erfahren und überlebt und genieße mein Leben - vielleicht deshalb - um so mehr. Zwar musste ich fast 20 Jahre arbeiten, um alle aus seiner Aktivität entstandenen Schulden zu tilgen - na und? Nein, lustig war es nicht, aber ich genieße das Leben! Und ich habe sehr viel gelernt und wurde um vieles reicher in diesen zwanzig Jahren!

Der einzig währende Schaden, den Sie mir zufügen konnten, ist mein "durch Gerichtsurteil" zementiert zerstörter Ruf - um den kümmert sich kein Mensch mehr und kräht kein Hahn. Sie, Herr Doktor, wissen sehr wohl und sehr genau, dass Sie in dieser Sache all Ihre Intelligenz für eine perfekte Lüge aufwenden mussten, um damit durchzukommen. Mögen Sie das mit Ihrem Ethos in Einklang gebracht haben oder oder nicht ... es ist Ihre Sache, Herr Doktor! Ihre Vision, "Dr. Dr. Großmeister vom Stuhl" war so klein und niedrig:

"Einem legalen Gegner vernichten" - das haben Sie nur oberflächlich geschafft, Herr Doktor - nämlich nur "legal", aber der Mensch dahinter lebt und wurde stärker als zuvor, er steht nach wie vor sicher auf seinen Beinen!

Für eine größeren Vision fehlte offenbar geistiges Format. Nicht aber für eine unvorstellbar gefinkelte Strategie - "gefinkelte Strategien" - darin brachte er's zur Meisterschaft - war dies seine Jurisprudenz? Zwar spricht man gemeinhin von "Winkeladvokaten", er aber hätten den Titel "Finkeladvokat" redlich verdient und könnten als Wortschöpfer in die Geschichte eingehen.

Mittlerweile ist er lange schon tot, der Herr Doktor, ich trage ihm nichts nach und bin ihm sogar in gewisser Weise dankbar, dass er mir die Augen geöffnet hat für das, was in unserem Rechtsstaat dank "der richtigen Schule" und "Verbindungen zu den besten Kreisen" möglich ist.

Körperlich war er nicht besonders stattlich, eher zart und verletzlich, sein Auftreten im Gericht aber war selbstsicher und souverän. Seine Gestalt und wie er sich gab erinnerte mich ein bisschen an bestimmte Charaktere in Filmen, die in vermeintlich wichtiger Mission unterwegs sind oder auftreten.

Obwohl er mir nach dem Verfahren gegen den Staatsverlag nie mehr begegnet ist, konnte ich in den Ereignissen ihn als graue, an den Fäden ziehende Eminenz im Hintergrund erahnen. Doch blieb für mich seit seinem "Ausbruch" im Gericht immer spürbar: Hier war ein kindliches, verletztes kleines Ich, das durch welche Fügung auch immer, in eine ungeheuer große Machtposition gelangt war, die seine eigene Macht himmelweit überstieg. Diese macht es ihm möglich, eine (waffenlose) Armee zu dirigieren ohne selbst Befehle zu erteilen. So konnte er seine eigene Niederlage und die Verletzung seines Stolzes rächen.

(Es gab eine Filmparodie von "Krieg der Sterne", in welcher ein kleiner Mann in der Rolle des großen Darth Wader steckte ... wie treffend in jeder Hinsicht!)

Gewiss konnte er alle Beteiligten im Glauben wiegen, dem "Wohl der Allgemeinheit" zu dienen, doch in Wahrheit mussten sie alle bloß seine kleinen seelischen Wunden lecken. Es ging ihm wohl um nichts anderes, als seine persönliche Kränkung zu rächen. Möglicher Weise war dies sein erster verlorener Fall - so etwas schmerzt natürlich! Was sonst als Schmerz oder Kränkung hätte ihn wohl zur Aussage bewegt, "sie" hätten bloß eine Schlacht verloren, aber nicht "den Krieg" und "er" würde mich fertig machen?

Ich habe wohl in Betracht gezogen, dass die Niederlage der Staatsdruckerei möglicher Weise gar nicht seine eigene Niederlage war, dass sie nämlich in Wahrheit ein Teil der Strategie hätten sein können, der "neuen Lernkultur" - oder mir als ihre Verkörperung - den Garaus zu machen. Doch habe ich es nie geschafft, dieses Konzept so weit nachzuvollziehen, dass ich sagen könnte, ja, so muss es gewesen sein. Ich bin möglicher Weise zu wenig begabt, in so niedrigen 'großen Konzepten' zu denken.

Für die Version des gekränkten und trotzig reagierenden Kindes sprechen viel mehr Einzelheiten; alle für mich beobachtbaren Ereignisse fügen sich hier zu einem kompletten Bild zusammen. Natürlich verfügte dieser Mann über eine ausgezeichnete und umfassende fachliche Bildung und reiche Erfahrung. Dies alles "saß" aber möglicher Weise gewisser Maßen als (viel zu) große Krone auf einem kindlichen Charakter.

Möglicher Weise hat mir dieser Mann deutlich vor Augen geführt, welch Geistes Kind und von welcher Größe die Mehrzahl jener Menschen sind, die immer die Schlechtigkeit irgend einer Sache oder Person den "Leuten bewusst machen" müssen.

Immer und ausschließlich scheinen sie von irgend einem kleinen egoistischen Motiv getrieben zu sein. Und genau diese Motive behindern sie, die wahre Natur der Sache oder Person, die sie so vehement bekämpfen, zu verstehen - sie können sie nur als Bedrohung ihres eigenen Weltbildes erkennen - und anderen vorgaukeln, dass deren Weltbild gefährdet sei. Egal in welcher "Robe" sie auftreten ... er erscheint mir wie der Prototyp aus dem Lehrbuch.

Ich danke herzlich für Ihr Interesse und Ihren Besuch und
wünsche Ihnen das Beste!
Helmut W. Karl

Copyright Helmut W. Karl © 2015

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Zum Titelbild: Wasser und der weite Horizont bilden gewisser Maßen das Sinnbild für alle Artikel in dieser Sait.

Der Slogan "Geisteshaltung 2.0": In Anlehnung an den Brauch, im Web Entwicklungs­ver­sionen wie z.B. "Web 2.0" anzuführen, steht diese scherzhafte Floskel für die Idee, unser gei­stiges Bewusstsein durch neue Betrachtungen und Überlegungen zu erneuern und aufzufrischen.

Das Motto "Frischer Geist in alte Flaschen" geht auf ein sehr nettes Büchlein "Der Geist in der Flasche" zurück, in dem sich "der Geist" die bewegende Frage stellt "Bin ich eine Flasche oder hab' ich eine?" Mein Gedanke dazu war: Rüttle den Geist, der sich als Flasche sieht, auf und gib ihm ein frisches Leben!

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